Experimente
VENOM
Anlässlich
eines Flugmeetings auf einer Hochalm, kam ich mit einem Kollegen ins Schwärmen
über den Nachbau einer Venom. Es ist ein sehr charakteristisches Modell
und als Segelversion habe ich es noch nicht gesehen. Müsste doch recht
imposant aussehen, mit den beiden Leitwerkträgern. So wurde gleich im Internet
nach passenden Bildern und Massskizzen gefahndet. Es zeigte sich, dass das Modell
im Massstab 1 : 10 genau die richtige Grösse haben wird. Als Profil kam
das MH 22 zum Einsatz.
Das Modell sollte natürlich ganz aus EPP bestehen. Das hat den Vorteil,
dass man nicht erst lange Rippen oder Rumpfspanten schneiden und zusammenleimen
muss. Es braucht auch keine Helling. Ich musste nur 8 Kartonschablonen für
den Rumpf, die Flügelausschnitte und die Leitwerkträger herstellen.
Eine Arbeit von wenigen Minuten. Und natürlich die beiden Rippenschablonen
aus Kelko (Beschichtungsmaterial vom Schreiner). Die Flügel sind innen
400 mm und aussen 200 mm breit und werden mit einem 10 mm Carbonrohr verstärkt.
Die Leitwerkträger haben eine Länge von 800 mm. Das Höhernleitwerk
und die Seitenruder bestehen aus Polypropylene Stegplatten. Die Ansteuerung
der Querruder (5 mm Balsa) sowie des Höhenruders erfolgt mit Powdenzügen.
Bau des Modells:
Der Rumpf wurde aus 3 Teilen gefertigt. Der Mittelteil und das Endstück
konnten mittels Querschnittschablonen gleich in passender Grösse geschnitten
werden. Nur die 300 mm lange Rupfnase musste, nachdem sie grob mit dem heissen
Draht geschnitten worden war, mit dem Balsahobel und der Schleifmaschine in
Form gebracht werden. Die Flügel (800 mm je Hälfte) erhielten eine
Schränkung von 3 Grad. Die beiden Leitwerkträger wurden aus je 2 Halbschalen
erstellt, und ein 6 mm Carbonrohr eingelassen. Knifflig war noch, die beiden
Leitwerkträger absolut Winkelgleich in die Flügel zu montieren. Dazu
erstellte ich aus Holz eine Bohrschablone und mit einem angeschärften 8
mm Messingrohr bohrte ich die Löcher für die Leitwerkträgerverstärkung.
Die anschliessende Messung ergab eine absolute Genauigkeit!
Der Zusammenbau brachte keine weiteren Probleme. In der Flügelmitte wurde
das Servo für die Querruder eingelassen, das Servo für das Höhenruder
kam links, neben dem Leitwerkträger, zu liegen. Nachdem alle Teile zusammengeklebt
und verschliffe waren, wurde das ganze Modell mit Leichtspachtel gespachtelt.
Dies kann man auf dem Bild gut erkennen. Ich trug nur so viel Spachtel auf,
dass die offenen Poren des EPP gefüllt waren. Anschliessend wurde alles
überschüssige Material mit 220 Schleifpapier entfernt. Das Modell
hat jetzt ein Gewicht von 750 Gramm. Dann wurde das Modell mit Display Mount
(Kontaktleimspray von 3M) eingesprüht, an der Flügelnase- und Mitte
, sowie am Rumpf, mit 50 mm Strappingtape verstärkt. Das Höhenruder
wurde mit + 1.5 Grad eingebaut, was sich beim Erstflug als richtig herausstellte.
Anschlissend konnte ich das Modell mit Oracoverfolie bebügeln. Um den Rumpf
vor Beschädigungen zu schützen, habe ich einen 15 mm PVC Schlauch,
im vorderen Rumpfbereich, montiert. Ein Hochstarthaken wurde auch gleich befestigt.
Den Schwerpunkt habe ich bei 105 mm, von der Flügelspitze entfernt, ermittelt.
So bedurfte es noch 400 Gramm Blei, um das Modell auszutarieren. Das Abfluggewicht
beträgt nun 1500 Gramm.
Erstflug:
Mit mulmigen Gefühl hängte ich das Modell an den Gummispicker. Stimmt
der Schwerpunkt? Ist der Einstellwinkel des Höhenruders richtig oder verwindet
das Leitwerk das Profil? Zum Glück waren alle Bedenken umsonst! Das Modell
stieg wunderbar weg, liess sich gutmütig um die Kurven steuern und auch
wieder landen! Ein ganz tolles Flugbild, wenn die Maschine so daherschwebt.
Wer weiss, vielleicht sieht der eine oder andere von euch mal das Modell am
Himmel!
Rohbau gespachtelt |
Gleitkufe aus PVC Schlauch |
Fertige VENOM |
VENOM 2
Nachdem die erste
Venom mir etwas zu gutmütig flog, kam nun das rg 15 Profil zum Einsatz.
Das Modell hat die selben Masse (160 cm Spw.)Der Rumpf wurde nach vorne um 10
cm verlängert, um nicht so viel Blei einpacken zu müssen und so konnte
ich 200 Gramm einsparen. Das Modell wiegt nun 1300 Gramm. Erste Flugversuche
deuten darauf hin, dass das Modell etwas schneller fliegt. Das Flugverhalten
ist gutmütig. Ausgiebige Versuche folgen.